Pack den Stoff in Klumpen!

Es gibt die Eigenart des menschlichen Gedächtnisses, dass es sich im Durchschnitt für kurze Zeit etwa sieben Dinge auf einmal merken kann, was auch beim Einprägen und Üben eine wichtige Rolle spielt. Wenn es mehr als sieben Dinge sind, dann verschwinden die überzähligen rasch aus den Gehirnwindungen bzw. werden rasch vergessen, so wie die restlichen Staaten, die Martin bei der Prüfung in Geografie nur mithilfe seines Banknachbarn Patrick nennen konnte. Bei unserem Beispiel kommt hinzu, dass diese Ländernamen von Martin in alphabetischer Reihenfolge gebüffelt wurden, also nach einem Muster, das nichts mit dem Ereignis "Gründung des Europarates" zu tun hatte.

Wie kann man mit längeren Listen beim Lernen sinnvoll umgehen? Eine Möglichkeit ist, sie einfach noch viel länger und ausdauernder zu üben, aber das kostet Zeit und die fehlt SchülerInnen bekanntlich am meisten. Man kann aber die "Siebenerregel" des Gedächtnisses sogar ausnützen, indem man eine lange Liste in sieben oder sogar weniger Gruppen zerlegt. Bei unserem Beispiel müsste man sich nur drei Ländergruppen merken, zu denen man diese zehn Länder logisch zusammenfasst:

Lernstoff in chunks - Klumpen - chunking

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Wir haben es daher beim Lernen nicht mehr mit zehn alphabetisch geordneten Wörtern zu tun, sondern es sind drei sinnvoll gruppierte Länderblöcke, was einem auch noch hilft, die politischen Zusammenhänge dieser Zeit besser zu verstehen. Martin hätte daher nur drei Gründerblöcke lernen müssen: Benelux, Skandinavien, Siegermächte. Er hätte dann bei der Prüfung etwa so geantwortet, wie wir sie in den drei Blöcken zusammengefasst haben und hätte auch kein Land dabei vergessen. Beim Lernen wäre es dann vielleicht auch nützlich gewesen, diese drei Ländergruppen durch eine Zeichnung auf einer Europakarte optisch darzustellen, wie wir es auf dem Bild getan haben.

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