Die Lerntipps des Zauberers

"Zuerst musst du einen Überblick gewinnen, also das von mir mit eigener Hand geschriebene Vorwort und die Einleitung lesen. Auch das Inhaltsverzeichnis und alle Kapitelüberschriften solltest du erst einmal überfliegen. Das Buch in deiner Hand hat auch ein Stichwortverzeichnis ganz am Ende, in dem alle wichtigen Zauberwörter nach dem Hexenalphabet geordnet sind. Das solltest du nach bekannten Begriffen durchschauen.

Als Nächstes solltest du ein Kapitel nach dem anderen aufmerksam durchlesen und immer überlegen, welche Fragen dein Zauberlehrer zu diesem Text stellen könnte. Schreib diese Fragen auf Fragekarten, etwa solche wichtigen Fragen für jeden Hexenmeister: "Wozu braucht man Zauberkräuter?" "Was fressen Spinnen am liebsten?" Wie kann man einen Todesser besiegen?"

Beim ersten Wiederholen des Kapitels schreibst du die Antworten in Stichworten auf die Rückseite der Karten. Diese Karten trägst du immer bei dir und kannst sie auf den Pausen deiner langen Wanderungen durcharbeiten."

"Aber was mache ich, wenn ich bei einem Text nicht weiß, was wichtig ist und was nicht?" wandte Hagrid ein.

"Dann frage dich, was für dich persönlich wichtig ist und was dir in Zukunft beim Zaubern helfen kann. Denn nur das wird bei der Aufnahmsprüfung gefragt."

"Ist das beim Lernen schon alles?"

"Beinahe, denn das Anfertigen der Lernkarten ist die aufwändigste Arbeit, doch von Zeit zu Zeit solltest du die Antworten auf die Fragen laut in ganzen Sätzen zu formulieren und mit Hilfe der Antwort auf der Rückseite überprüfen. Vor allem solltest du dir immer wieder einen Gesamtüberblick über das ganze Buch zu verschaffen, ob du auch nichts vergessen hast. Fallen dir Lücken auf, musst du für diese zusätzliche Karten schreiben."

Dumbledore erhob sich bei diesen Worten vom Regal und zauberte die schwebenden Bücher wieder an ihren Platz zurück. Auch Hagrid erhob sich behäbig, wobei das dicke Buch, das er die ganze Zeit über auf seinem Schoß gelegen war, mit einem Krach zu Boden fiel.

Sebastian erschrak, fuhr in seinem Bett hoch und rieb sich erstaunt die Augen. Das Zimmer sah unverändert aus, nur das Buch lag neben seinem Bett auf dem Boden. Kopfschüttelnd hob er es auf und stellte es ins Regal zu den anderen Büchern, die Augenblicke zuvor noch in der Luft geschwebt waren.

Mit einem Blick auf seinen Wecker stellte er fest, dass es erst ein Uhr morgens war. Sebastian kletterte zurück in sein Bett und zog die Decke über den Kopf. Dieses Mal dauerte es etwas länger, bis er eingeschlafen war.



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