Reisevorbereitungen für das Gehirn
Das hängt damit zusammen, dass unser Gehirn alles, was wir wissen, in Form eines großen Netzes anlegt, das an manchen Stellen dichter und an manchen weniger dicht geknüpft ist. Wenn man zum Beispiel bei einem Vortrag über ein Thema, von dem man noch sehr wenig weiß, neue Informationen erhält, dann gehen die meisten zwar in den Kopf hinein, bleiben aber nirgends hängen, während bei einem Thema, wo man schon sehr viel weiß, vieles hängen bleibt. Das menschliche Gehirn arbeitet also in gewissem Sinne paradox: da, wo schon viel vorhanden ist, kann noch vieles dazukommen, da, wo noch wenig vorhanden ist und noch viel Platz wäre, geht eher wenig hinein.
Daher ist es eine sehr gute Idee, sich auf einen Vortrag vorzubereiten, indem man sich in Büchern oder im Internet schon vorinformiert. Wenn man dabei zumindest ein grobmaschiges Netz an Vorwissen aufbaut, dann wird während des Vortrages mehr hängen bleiben. Ein solches Netz an Vorkenntnissen bietet Ankerpunkte für die neuen Informationen, aber auch viele Details kann man durch eine solche Vorbereitung erst überhaupt wahrnehmen. Wenn man bei der Vorbereitung auf Unklarheiten stößt, dann kann man sich schon Fragen an die Vortragenden überlegen.
Eine solche Vorbereitung auf einen Vortrag ist ähnlich der Planung einer Reise, denn wenn man bei ihr mehr vom einem Land, seiner Geschichte und seinen Menschen erfahren will, studiert man zur Vorbereitung auch Prospekte, Bücher oder Reiseführer.
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