Der Schülerknigge
Als der Vater seinen Kindern, die spät vom Nachmittagsunterricht nach Hause kamen, die Wohnungstür öffnete, begrüßte ihn seine Tochter Christine mit einem „Hallo“, während Christopher wortlos vorbeischlich, eilig die Schuhe auszog und in seinem Zimmer verschwand.
„Was ist denn ihm über die Leber gelaufen?“ fragte der Vater.
„Er hatte Zoff mit unserem Mathematiklehrer. Worum es genau ging, weiß auch nicht! Frag ihn bitte selber!“ antwortete Christine. „Ich hab schon Hunger!“
„Ich glaube, das Essen ist bald fertig! Ich war vorhin bei der Mama in der Küche, und da hat es schon sehr gut geduftet.“
„Fein, dann ziehe ich mich nur um und schau, ob ich Mama noch ein wenig helfen kann.“
Christine ging in die Küche, um ihre Mutter zu begrüßen. Dort traf sie Peter, ihren jüngeren Bruder, der gerade das Essbesteck zu den Tellern auf den Küchentisch legte.
„Hallo Mama! Hallo Peter! Ihr seid ja schon fleißig!“
„Grüß Dich, Christine. Das Essen ist gleich fertig. Hilf bitte Peter beim Tischdecken und schneide das Weißbrot auf“, bat die Mutter.
„Hi!“ erwiderte ihr Bruder, „ich bin schon fertig mit dem Decken.“
Wenig später rief die Mutter die Familie an den Tisch. Sie mussten auf Christopher warten, der immer wieder zu spät kam.
„Nett, dass du uns die Ehre gibst, mit uns zu speisen”, spottete Christine.