Die Formel des Lernerfolges
Diese Erfahrung machen viele SchülerInnen, dass für manche Gegenstände ganz leicht und rasch gelernt wird, bei anderen Fächern aber trotz großem zeitlichen Lernaufwand nur wenig Lernerfolg herauskommt. Warum das so ist, kann in einer einfachen Formel ausgedrückt werden: der Formel des Lernerfolges.
Der Lernerfolg eines Schülers setzt sich aus zwei Teilen zusammen
- aus dem Aufwand, den er beim Lernen treibt, also in erster Linie die aufgewendete Zeit, seine Anstrengung, seinen Fleiß, seine Fähigkeiten und sein bisheriges Wissen,
- und dem inneren Antrieb, also der Freude am Lernen, dem Spaß, den er dabei hat, das Interesse, das er dem Lernstoff entgegenbringt - die Psychologen bezeichnen das zusammengefasst auch als »Motivation.
Das ist für jeden sicher leicht nachvollziehbar und wir hätten wohl auch keinen Lerntipp dazu schreiben müssen, doch "der Haken" an der Sache kommt erst: Psychologen - das sind Wissenschaftler, die sich seit mehr als hundert Jahren auch eingehend mit dem menschlichen Lernen beschäftigen - haben festgestellt, dass diese beiden Bestandteile der Formel Faktoren einer Multiplikation sind! Und wenn Philipp in Mathematik aufgepasst hat, dann weiß er, dass das Produkt zweier Faktoren dann gegen Null geht, wenn einer der beiden Faktoren gegen Null geht.
Wenn Philipp also viele Stunden über seinen Büchern sitzt, ihn aber der Stoff sehr wenig oder überhaupt nicht interessiert, er also keinen wirklichen Sinn darin sieht, das jetzt zu lernen, dann wird der Lernerfolg trotz seines großen zeitlichen Aufwandes gering bleiben.
Genauso wenig wird es ihm zum Beispiel nützen, wenn er sich zwar sehr für das Spielen der Gitarre oder eines anderen Musikinstrumentes interessiert und er liebend gerne Musik machen würde, aber überhaupt keine Zeit zum Besuch einer Musikschule oder zum Üben aufwendet. In diesem Fall wird er wohl sein Leben lang eher den MP3-Player anwerfen als aktiv selber Musik machen können.