Wer wird Wissensmillionär?
Reinhold Vogt macht dazu einige bedenkenswerte Anmerkungen: "Spielerisches Lernen hat tatsächlich einen großen Vorteil: eine erhöhte Lern-Motivation. Es wäre allerdings eine unproduktive Lern-Arbeit, 'gute/plausible' Falsch-Lösungen zu produzieren. (Anders, wenn man als Prüfungsinstanz eine Multiple-Choice-Prüfung entwickelt). Das Prinzip von Auswahlantworten wie bei der TV-Sendung 'Wer wird Millionär?' mag zwar für Unterhaltungs-Shows geeignet sein (auch für leicht auswertbare Prüfungen, wie z. B. die Führerscheinprüfung), nicht allerdings für 'richtiges' Lernen; denn die falschen Auswahl- Antworten werden mitgelernt! (Ranschburg-Phänomen: Gefahr der Verwechslung /'Ähnlichkeitshemmung'). Außerdem: Im 'wirklichen Leben' gibt es keine Auswahlantwort-Möglichkeiten! Ein Kunde wird einen Verkäufer zum Beispiel nach den Vorteilen eines bestimmten Produktes fragen, ihm aber keine möglichen Antworten zur Auswahl vorlegen … 'Richtig gelernt' hat man auch nur dann, wenn man die Lerninhalte frei aus der Erinnerung wiedergeben kann, also nicht nur in der Lage ist, eine richtige Antwort lediglich wiederzuerkennen/zu erraten!"
Vor allem der Einwand, dass man auch falsche Lösungen mitlernt, ist im Prinzip richtig, allerdings fördert das Fragenbasteln auch einen kreativen Umgang mit oft trockenem Lernstoff, sodass bei verteilter Fragenausarbeitung in Lerngruppen dieser Nachteil nicht so ins Gewicht fällt.