"Der verkehrte Maximilian. Maximilian, Frau Nickus und ein fliegender Blumentopf. Es war ein Tag wie jeder andere. Maximilian hatte es eilig nach der Schule nicht eilig nach Hause zu kommen. Wie immer ging er mit seinen Freunden Boris, E sina und Gerald Fußball spie in den Park Fußball spielen. Wie immer beglei "
"Hast du heute deine Brille vergessen?" unterbrach der Lehrer Jakob ein wenig ungeduldig, der sich beim Vorlesen des Beginns dieser Geschichte immer wieder im Text verhaspelte. Jakob wurde rot und starrte in das Buch.
"Wie immer begleitete ihn Boris nach Hause. Boris wohnte ", las er langsam weiter.
Nachdem Jakob den ersten Absatz der Geschichte mit leiser Stimme und mehr schlecht als recht fertig gelesen hatte, rief der Lehrer kopfschüttelnd dessen Banknachbarin Maria auf, die flüssig im Text weiterlas.
Abgesehen davon, dass sich die meisten Menschen mit dem lauten Vorlesen schwer tun, haben viele auch Schwierigkeiten beim leisen Lesen. Das ist umso bedauerlicher, da Lesen für das Lernen in der Schule, im Beruf und überhaupt für das alltägliche Leben eine große Rolle spielt. Lesen ist in unserer Kultur eine der bedeutendsten Grundlagen des Lernens und wird neben dem Schreiben und Rechnen daher als "Kulturtechnik" bezeichnet.
Wenn ihr ungeübte Leser einmal beim Lesen genau beobachtet, werdet ihr merken, dass sich bei vielen die Lippen bewegen - das nennt man stummes Mitsprechen, das sie sich meist beim Lesenlernen angewöhnt haben und nicht mehr los geworden sind. Wie ihr alle aus eigener Erfahrung wisst, ist das laute Lesen für das Lesetempo hinderlich, da Auge und Gehirn viel schneller als unsere Sprechwerkzeuge arbeiten. Zwar hängt die Lesegeschwindigkeit immer auch davon ab, ob ein Text leicht oder schwierig ist, aber bei vielen Texten ist der Denkapparat, also das Gehirn ungeübter Leser nur unzureichend ausgelastet, denn der "Nachschub" funktioniert zu langsam und es drohen Langeweile und Unkonzentriertheit.Das langsame Lesen mit oder ohne Mitsprechen kommt vor allem daher, dass manche wie Jakob Wort für Wort lesen und die Augen nur in ganz kleinen Sprüngen von Wort zu Wort - oder bei langen und schwierigen Wörtern sogar von Silbe zu Silbe - hüpfen. Geübte Leser dagegen springen mit ihren Augen über ganze Wortgruppen, sodass sie auf einer Buchzeile nur drei oder gar nur zweimal mit ihren Augen "stehen bleiben".
Beobachtet einmal jemandem beim Lesen, indem ihr einen Spiegel auf den Tisch legt, sodass ihr seine Augen genau sehen könnt. Oder lasst euch selber von jemandem beim Lesen beobachten. Nur während der kurzen Augenblicke, in denen die Augen auf der Zeile anhalten, wird richtig gelesen, und während der huschenden Bewegung der Augen wird das Gelesene ins Gehirn weitertransportiert.
Ein weiterer "Lesefehler" bei der Augenbewegung ist das Rückwärtsspringen in der Zeile auf etwas, das schon einmal gelesen wurde. Das Zurückspringen ist natürlich besonders zeitraubend, weil die Augen erst wieder den Anschlusspunkt, bei dem es im Text weitergeht, suchen und dann so wie Jakob einige Worte nochmals lesen müssen. Dieses "Herumhüpfen" mit den Augen ist oft ein Zeichen mangelnder Aufmerksamkeit und ist für das Lesetempo ebenfalls bremsend. Das kann man dadurch vermeiden, dass man den Text der gerade gelesenen Zeile durch ein Stück Papier abdeckt.
Alle Übungsprogramme zur Verbesserung der Lesegeschwindigkeit setzen bei den Augenbewegungen an, denn durch das hier beschriebene Üben kann man in kurzer Zeit die Lesegeschwindigkeit erhöhen. Dadurch wird aber nicht nur die Menge des Lesestoffes erhöht, sodass man weniger lang über seinen Büchern sitzen muss, sondern es kommt auch zu einer Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit, denn unserem Gehirn wird dann nicht mehr so schnell langweilig